Samstag, 26. November 2011

Herbst-Weihnachts Wrap-Up

Jetzt ist ja durchaus schon etwas Zeit ins Land gegangen seitdem ich das letzte mal hier etwas gepostet habe und ich der Wunsch nach neuen posts war unüberhörbar... Aber ich war natürlich nicht ganz untätig.

Der Herbst hat dann doch so einiges in meine heimische Küche gebracht. Der allgegenwärtige Hokkaido Kürbis genauso wie ein herrliches Hirschgulasch von der Schwäbischen Alb. Aber der Reihe nach.
Kürbis und Herbst gehören zusammen wie St. Martins Tag und Gans. Dennoch ist für mich die leidige Kürbis Suppe mittlerweile so etwas wie ein rotes Tuch - vor allem nach dem ich mich damit bei meiner Arbeit auf der Kürbisaustellung in Ludwigsburg tag täglich verköstigt habe. 
In letzter Zeit gibts den Kürbis deshalb vor allem aus dem Ofen - zubereitet wie Rosmarinkartoffeln - mit ganzen Knoblauchzehen, Meersalz, Schwarzem Pfeffer und einem Feta-Kräuter-Quark. Sehr lecker aber nichts besonderes. 


Um mal etwas Farbe in den Herbstlichen Küchenalltag zu bringen gabs dann Hausgemachte Ravioli mit Mangold Walnuss Ricotta Füllung und einer Kürbis-Roter Pfeffer Soße. 

Super Geschichte - einfach zu kochen, aber durch das ausrollen und füllen keine "schnelle" Nummer. 

Füllung: 
Für die Füllung gehackte Walnüsse kurz anrösten. Dann Zwiebeln und Knoblauch anschwitzen und kurz darauf den in streifen geschnittenen Mangold dazu geben und andünsten, eventuell noch etwas wasser dazu geben. Wenn der gewünschte Garpunkt erreicht ist, die Walnüsse, den Mangold und Ricotta in einer Schüssel vermischen und auskühlen lassen.

Teig:
Für den Teig 400g Mehl mit 200ml Wasser und etwas Salz vermischen. Gut durchkneten bis der Teig einen seidigen Glanz hat, in Klarsichtfolie gewickelt im Kühlschrank ruhen lassen. 

Soße: 
Für die Soße einen Hokkaido Kürbis halbieren, aushöhlen und klein schneiden. Kurz andünsten und mit Sahne ablöschen. Je nach Geschmack Salz, Muskatnuss und den Rosa Pfeffer hinzugeben und einkochen lassen.

Ravioli:
Den Teig - nach Möglichkeit - mit einer Nudelmaschine ausrollen und mithilfe eines glases oder (wie in diesem Fall) mit einem Servierring ausstechen. Pro Ravioli etwa eineinhalb Teelöffel der Füllung in die Mitte geben zusammen legen und die Ränder festdrücken und Ravioli kurz (ca 3-4min) in Salzwasser kochen.
Kurz in der Soße Schwenken - Fertig!

Wenig Später konnte ich beim Samstäglichen Markt besuch nicht wiederstehen - Hirschgulasch von der Reutlinger Alb! Daraus habe ich mir und D. dann ein tolles Hirschgulasch mit Wirsing-Rahm Gemüse und Spätzle gekocht - ein super Gericht für die Kalte Jahreszeit.
Scharf angebraten, mit Rotwein abgelöscht und den ganzen Tag im Ofen geschmort - ein Genuß!
Leider ist der Versuch das Wirsinggemüse von Hans Harald Reber, dass ich im Oktober so genossen habe, etwas in die Hose gegangen! Aber - aus Fehlern lernt man und beim nächsten Mal wird sicher besser!

Im Dezember ist dann zuhause der Familiäre Wahnsinn ausgebrochen - 4 Wochen lang waren alle (und bei uns Rebellen sind dass dann 10 Personen + Zwillingsbabies) im Elterlichen Haus versammelt. Das ganze kommt ganz und gar nicht häufig vor - der Bruder mit Familie in Australien, die Schwester mit den Zwillingen in Berlin und ich in Tübingen. Bei einer solch großen Gruppe sind eigenheiten beim Essen ja weit verbreitet - Vergetarier, Stillende, Tomaten Hasser und und und... In dieser Zeit habe ich mit Ausnahme des Weihnachtsmenüs und einer Rehkeule nicht viel zustande gebracht.
Das Weihnachtsmenü war wie jedes Jahr ein Dankeschön der Kinder an unsere Eltern - eine wie ich finde sehr schöne tradition von der ich hoffe dass wir sie noch lange beibehalten können. Dieses Jahr war Ich maßgeblich für die Planung und Umsetzung verantwortlich - eine tolle aber anspruchsvolle Aufgabe - wie gesagt, Vegetarier, Kinder, Stillende und im wesentlichen von 2 Personen  umgesetzt (wenn auch ein sehr eingespieltes Team!)
Das Menü war stark von den Eindrücken des letzten Jahres geprägt - Urlaub in Slowenien, das Wochenende in Schwäbisch-Hall, Kochen mit Frau N-V (Persönlichkeit aus Wissenschaft und Kochbuchautorin) und und und.
Am Ende meiner Überlegungen stand ein, wie ich finde sehr ausgewogenes Menü, dessen Umsetzung doch recht gut geklappt hat und alle zufrieden gestellt hat.
Ich möchte nicht ins Detail gehen, ist ja jetzt auch schon einige Zeit vergangen seit Weihnachten... Aber ein Überblick sollt ihr aber doch bekommen!
Zunächst hatten wir einen "Weihnachtscocktail" mit zweierlei gefüllten Crêpes (danke ArthursTochter), im Anschluss daran eine Petersilienwurzelsuppe, Feldsalat mit Rote Beete Carpaccio und gedünsteten Birnen. Als Hauptgang gab es einen gedämpften Kabeljau auf Blattspinat und Safranzwiebeln nach Hans-Harald Reber. Das Desert war ein leider etwas misslungener Versuch, ein absolutes Highlight des vergangenen Sommers nach zu kochen - Kobarider Strudel mit Vanilleschaum und Apfel-Ingwer Gelee. Eine Regionale Spezialität aus dem Nordwesten Sloweniens, die ich mit D. in der Hiša Francko in Kobarid zu mir nehmen durfte. Der Strudel wird mit Nüssen und Rosinen gefüllt und im Wasserbad gedämpft - üblicherweise wird dazu gebräunte Butter gereicht - in der Hiša Francko aber mit einer Apfel-Ingwer Essenz! Ich kann nur sagen ein Traum (Dazu aber mehr im nächsten Post)!
Im Anschluss dazu noch Espresso mit den Wunderbaren von D. dankenswerter weise gebackenen Cantuccini.


Kurz nach Weihnachten hatte mein Bruder dann die Idee, nein vielmehr den Wunsch vor seiner Abreise noch mal ein tolles stück Wild zu essen. Ich habe ihm dann angeboten das ganze zu zubereiten.
Also sind wir gemeinsam in das nahe gelegene Ludwigsburg gefahren um beim lokalen Wildhändler eine Rehkeule und die restlichen Zutaten auf dem Wochenmarkt zu erstehen. Die Qualität der Keule war Phänomenal, aber ich erwarte bei einem Stück Fleisch für das ich für deutlich über 50€ erstehe, dass es a) gesäubert ist und b) ich nicht noch extra soßen Knochen bezahlen muss...
Die Keule war nach 5h im Ofen wunderbar zart und hat toll geschmeckt, dennoch musst ich mich den ganzen Abend über die unfreundliche Verkäuferin und die extra bezahlten Knochen aufregen... drum gibts auch kein Bild!